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Artsen uit Friesland in Emden voor 1650

Bron: Johannes C. Stracke, 5 Jahrhunderte Arzt und Heilkunst in Ostfriesland, [Aurich] 1960
Internetuitgave: M.H.H. Engels, oktober 2014


42/43

Severin Hansoon (Eugalenus)

war etwa 1543 in Doccum in Westfriesland geboren und studierte wahrscheinlich in Italien. Dann machte er Reisen durch Deutschland, Frankreich und England und liess sich 1570 in Leeuwarden nieder. Er war verheiratet mit Tiedt Hoijtema, hatte aber keine Kinder. Um 1580 verliess er wegen der Glaubensverfolgungen seine Heimat und zog über London und Hamburg nach Emden, wo er "bei Graf Edzard II. von Ostfriesland Proben seiner Kunst ablegte". -- Erst 1598 scheint er auf Wunsch seiner Landsleute in seine Heimat zurückgekehrt zu sein. Hier ist er dann im Jahre 1600 verstorben. Seine Grabschrift in der Galileerkirche zu Leeuwarden lautet:
SUFFRIDUS EUGALENUS DOCCOMENSIS
CELEBRIS MEDICINE DOCTOR, QUI APUD
LONDINENSES, HAMBURGENSES, AMSTEL-
REDAMENSES ET GENEROSUM COMITEM
EDZARDUM ORIENTALIS FRISIAE DOMINUM
EDITIS ARTIS SUAE EXPERIMENTIS TANDEM
PUBLICO STIPENDIO IN PATRIAM REVOCATUS
1a. DECEMBRIS ANNO IUBILAEO 1600
VITA FUNCTUS HIC QUIESCIT
ANNUM AGENS 57
[Severinus und Suffridus wurden beide als lateinische Varianten des Friesischen Vornamens Sjoerd gebraucht.]

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Franziscus Frysius

Magister und Doktor der Medizin, war um 1579 eine Zeitlang in Emden. Wahrscheinlich gehörte er wie sein Landsmann (?) Severinus Eugalenus, der bei den Leibärzten genannt ist, zu Flüchtlingen aus Westfriesland.

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Severinus Eugalenus

ist unter den Leibärzten [S. 42/43] behandelt. Er hat aber auch aus der Stadtkasse ein Fixum bezogen. Für 1584 und 1585 sind jeweils 55 Gulden verzeichnet als halbjährliches Gehalt. -- Aus dieser Tatsache ist nicht ohne weiteres zu schliessen, dass Eugalenus auch Stadtarzt war. Damals masste sich der Graf mehr und mehr auch Eingriffe in die reiche Kasse der Stadt an, bzw. er veranlasste den Drost, die Bezahlung auch persönlicher Dinge aus der Stadtkasse vorzunehmen.
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Menelaus Winsemius

wurde am 25. 1. 1591 in Leeuwarden als Sohn des Lateinlehrers Haijo Piers Winsemius geboren. Seit dem 4. 4. 1609 studierte er in Leiden Physik, Medizin, Anatomie und besonders Botanik. 1613 promovierte er mit höchstem Lob. Als er im selben Jahr am 11. Juli Christine, die Tochter des bekannten Gelehrten Nicolaus Mulerius geheiratet hatte, liess er sich für zwei Jahre in Emden als Arzt nieder. -- 1616 erhielt er den Lehrstuhl "voor Geneeskunde" in Franeker an der dortigen Friesischen Universität. Später wurde er auch Professor für Botanik. Er war ein von weit her gesuchter Lehrer. Sein besonderes Verdienst war die Anlage eines botanischen Gartens, in dem auch Arzeneipflanzen gezogen wurden. -- Winsemius scheint auch als Professor noch wiederholt in Ostfriesland gewesen zu sein. Aus vollem Schaffen heraus ist er plötzlich am 15. 5. 1639 ohne Nachkommen in Franeker gestorben. -- Pier Winsemius, der bekannte friesische Geschichtsschreiber, war sein Bruder.

Julius ab Aisma

entstammte einer bekannten westfriesischen Familie, von der auch andere Mitglieder in Emden lebten, und wurde etwa 1584 geboren. Im August 1602 bezog er die Universität Wittenberg, dann muss er noch andere Universitäten aufgesucht haben. Als er am 12. 1. 1626 das Emder Bürgerrecht erwarb, muss er schon einige Zeit in Emden gewesen sein. Im März 1625 hatte er die hiesige Apotheke des Henricus Herberts gekauft. Ab Aisma muss schon vorher als zweiter Stadtarzt angestellt gewesen sein. Der Emder Rat beschloss nun, ihm trotzdem weiterhin die 200 Gulden jährlich aus der Stadtkasse zahlen zu lassen. Am 22. 4. 1639 bat ab Aisma, ihn von seinem Bürgereid zu entbinden. Er hatte sich im Juni des Vorjahres bei der Universität Leiden einschreiben lassen. Vielleicht hat er dort eine Lehrtätigkeit übernommen.

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